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Selbstwirksamkeit und neuen Lösungswegen

Aktualisiert: 3. Mai

Handeln ist Ausdruck innerer Prozesse. Es zeigt, was ein Kind verstanden, gefühlt oder gelernt hat, und manchmal auch, was noch nicht integriert werden konnte. In der psychologischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedeutet „Handeln“ mehr als Aktivität. Es ist ein zentraler Bestandteil von Veränderung, Identitätsentwicklung und Selbstwirksamkeit. Die therapeutische Begleitung lädt dazu ein, Handeln nicht nur zu beobachten, sondern aktiv zu fördern, in geschütztem Rahmen, mit Sinn und Ziel.


In der Psychoanalyse wird Handeln oft im Spannungsfeld zu inneren Konflikten und unbewussten Motiven betrachtet. Wiederholendes oder impulsives Verhalten kann Ausdruck verdrängter Affekte, ungelöster innerer Dynamiken oder Übertragungsprozesse sein. Ziel ist es, das Handeln zu verstehen, zu symbolisieren und in die psychische Verarbeitung zu integrieren. Die Handlung wird nicht direkt korrigiert, sondern als Sprache des Unbewussten ernst genommen und über die therapeutische Beziehung bearbeitet.


In der Gestalttherapie steht Handeln für Präsenz, Wahl und Verantwortung. Die therapeutische Haltung fördert die Fähigkeit des Kindes, seine Handlungsspielräume zu erkennen, auszuprobieren und neue Formen des Ausdrucks zu entwickeln. Durch erlebnisorientierte Übungen, kreative Medien und dialogische Begegnung werden Kinder ermutigt, aus dem Erleben ins Tun zu kommen – auf eine Weise, die bewusst, stimmig und beziehungsorientiert ist. Veränderung geschieht durch Erfahrung, nicht nur durch Einsicht.


Die Verhaltenstherapie versteht Handeln als erlerntes und beobachtbares Verhalten, das durch systematische Prozesse veränderbar ist. Im Zentrum steht die Förderung von Kompetenzaufbau, Selbstwirksamkeit und Problemlösefähigkeit. Kinder lernen, in schwierigen Situationen alternative Handlungsstrategien anzuwenden, durch Struktur, Wiederholung und positive Verstärkung. Das Ziel ist nicht nur Verhalten zu ändern, sondern Handlungskompetenz zu stärken, um langfristig neue Wege gehen zu können.


Handeln heißt gestalten lernen

Kinder und Jugendliche brauchen Räume, in denen sie handeln dürfen, mutig, neugierig und begleitet. Die psychologische Praxis bietet diesen Raum: sicher, achtsam und offen für neue Erfahrungen. Wenn Kinder erleben, dass ihr Handeln Wirkung hat, wachsen Selbstwert, Motivation und Vertrauen. Und genau dort beginnt Entwicklung.


Nächster Artikel: I wie Identität, zwischen innerer Vielfalt und äußerem Erwartungsdruck.


Crescer com emoção –

Mit Herz und Verstand wachsen

 
 
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